Wie in vielen Teilen der Welt schauen an diesem Morgen auch in Val-de-Marne die meisten Menschen auf ihr Smartphone. Gedankenverloren sitzen sie in Bussen oder Bahnen, die sie durch die Straßen des Departments im Nordwesten von Paris bewegen. Allerdings können einige dieser Fahrgäste mit ihren Mobilgeräten Dinge tun, die anderswo noch nicht möglich sind. Vielleicht laden sie sich gerade eine Mietbescheinigung ihres Vermieters herunter und leiten sie per Mail direkt an den gewünschten Adressaten weiter, sehen den Bearbeitungsstand einer Schadensmeldung ein oder stöbern dank einer Community-Funktion in der von den Mitbewohnern ihres Quartiers initiierten Tauschbörse.

Herr Maizeret, Sie haben die Bereitstellung des „Mieterportals“ durch Aareon maßgeblich begleitet. Welchen Kundennutzen bietet diese App?
Olivier Maizeret: Der Bedarf für eine effiziente Verwaltung wächst mit jeder neuen Wohnung und jedem weiteren Projekt. Wir waren zuletzt in einer Situation, dass allein das Bearbeiten der vielen Mieteranfragen viele Kapazitäten blockierte, die dann an anderer Stelle für ebenso wichtige Aufgaben fehlten. Daher haben wir seit einem Jahr einen Bereich auf der Webseite, in dem sich Mieter registrieren können, um unsere Services zu nutzen oder Dokumente downzuloaden. Aber wie in Deutschland sicher auch, nimmt das Smartphone einen immer größeren Platz im Alltag der Menschen ein. Dem tragen wir mit dieser App Rechnung.

Olivier Maizeret ist ein Mann mittleren Alters, er spricht schnell und freundlich, trägt das Haar ganz kurz und schaut mit lebhaften Augen durch eine in Silber gerandete Brille. Reflektierend erzählt er, dass sich sein Aufgabenspektrum durch die neue Aareon-App deutlich erweitert habe: „Früher war ich nur damit beschäftigt, digitale Lösungen innerhalb der Groupe Valophis zu verbreiten, heute richte ich solche Angebote auch an unsere Mieter.“

Welchen Vorteil durch die App würden Sie auf Seiten der Mieter hervorheben?
Die Kommunikation zwischen den Mietern und der Groupe Valophis basierte früher zum Großteil auf persönlichem Kontakt, etwa einem Gespräch mit dem Mitarbeiter in unserem Büro. Dieser Austausch von Mensch zu Mensch ist immer an Öffnungszeiten gebunden und gerade für die berufstätigen Mieter war es häufig unmöglich, uns in dieser Zeit aufzusuchen, um etwa ein Formular abzuholen. Mit der neuen App steht den Mietern unser Service nun 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche zur Verfügung – ganz unabhängig davon, wo sie sich gerade befinden.

Konnten Sie bereits spezielle Erfahrungen zur Nutzung der App seitens der Mieter sammeln?
Ja, zumindest eine Sache zeigt sich recht deutlich. Die Mieter nutzen das Angebot für ihre Mobilgeräte als Ergänzung. Für bestimmte Dinge wird der persönliche Kontakt zu unseren Mitarbeitern immer noch vorgezogen, bei anderen Vorgängen nimmt man die Vereinfachungen durch die digitalen Angebote gern an, das sind vor allem die Möglichkeit des Bezahlens der Miete per Smartphone und das Anzeigen von Mängeln in den Wohnungen.

Hätten Sie gern, dass die Mieter künftig alle Angelegenheiten online erledigen?
Wir möchten, dass unsere Mieter selbst entscheiden, über welchen Kanal sie mit uns kommunizieren. Das werden wir immer respektieren.

Werden Sie das Angebot der App noch ausbauen?
Ja, wir sehen uns da mitten in der Evolution. Demnächst wollen wir das Anmelden im System und die elektronische Unterschrift für das SEPA-Mandat noch vereinfachen, verschiedene Bezahlformen integrieren und auch Zahlungsbescheide digitalisieren.

Wir danken für das Gespräch, Herr Maizeret!